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Aufgabe 1
Es löst in mir immer so eine Unruhe aus und am Liebsten möchte ich aufstehen und weggehen. Es scheint so, als ob es mein Fluchtinstinkt auslöst, unliebsam und schwer fühlt es sich an.
Tja, es geht doch nichts über selbstgemachte Probleme. Ein bisschen schmunzeln muss ich schon. Als ich meinem Trainer Claas Eric Borgis von meinem Projekt erzählte, war er sehr begeistert und forderte mich sofort auf über meine Skills nachzudenken. Was habe ich bereits, was brauche ich noch um mein Ziel zu erreichen.
Die Positivliste war schnell erledigt und brauchte auch nicht so in der Tiefe erledigt zu werden. Aber die Negativliste, also die Selbstanalyse, die fordert mich sehr heraus. Hier die Liste, die ich an meinen Trainer weitergab:
Was ich habe
Gute Grundlänge, GIR ist meistens möglich
Variable Technik
Gute Schwunggeschwindigkeit
Gutes Chippen
Bunker okay
Fitness
Turniererfahrung
Trainingswille
Gute Turniervorbereitung
Was ich noch brauche
Längenkontrolle Putten
Pitching
Konzentrationsschwächen über 18 Loch (Essen)
Zu hohe Erwartung bei zB Schlag zum Grün nach super Drive (Eisen 7 abwärts)
Zu wenig Bewusstsein/Freude über gute Schläge
9 zu 5 Punkte auf der Positivseite, ich war stolz auf mich und war froh diese Aufgabe erst mal gut gelöst zu haben.
Es hat nicht lange gedauert, da meldete sich Claas bei mir.
Das war ja schonmal ganz gut, meinte er, in vielen Punkten schätzt er mich genauso ein, ABER…
Aber er braucht es noch viel konkreter, vor allen Dingen auf der Seite ‘was noch besser werden darf’. Er gab Hilfestellung mit verschiedenen Fragen, die ich dann die nächsten 1-2 Tagen beantworten sollte.
Einen kleinen Auszug daraus habe ich hier für dich:
Hallo Claas,
Ich versuche das mal so gut es geht aufzuschreiben. Zu unsere Runde, die ja holprig gestartet ist und so toll geendet, hier meine Meinung, wie es zu der Wende kam:
Ich hatte gute Schläge zum Grün, aber durch die Trockenheit ist der Ball oft versprungen, du hast immer ‚so ein Pech‘ gesagt, wo ich noch dachte, ja kann man so sehen, ist aber vielleicht ein bisschen zu einfach. Dann nach dem dritten Doppelbogey war ich sichtlich genervt und du hast das auch genau so zu mir gesagt, aber genervt wollte ich gar nicht sein und hab dann die Kurve noch gekratzt und mich entspannt. Im Prinzip war mir das weitere Ergebnis dann auch völlig egal und ich hab versucht die Runde zu genießen und mich ordentlich zu bewegen. Außerdem war die Stimmung so wunderbar locker, das hat mir gut gefallen.
Zur NRW-Meisterschaft:
Runde 1: Bin gut gestartet, aber trotzdem habe ich mich klemmig gefühlt, was sich auf den zweiten 9 in Bogeys und Doppelbogeys geäußert hat. Rückblickend würde ich sagen, dass die Entspannung gefehlt hat.
Runde 2: viele Grüns getroffen, viele 3 Putts gemacht, habe keinen guten Putt Stroke gefunden. Die Konzentration habe ich in beiden Runden meistens bei Loch 13 verloren…..
So in etwa habe ich dann meine letzten größeren Turnier analysiert und war offen und ehrlich zu mir und meinem Trainer.
Was sich erst als rießige Hürde unüberwindbar vor mir aufgetürmt hat, war im nachhinein sehr ehrlich und befreiend, außerdem ist es genau das was ich letztendlich mit der Unterstützung des Trainers gewollt habe. Eine Forderung, die mich aus meiner Komfortzone raus holt, um mal über Dinge nachzudenken, die man doch gerne allzu oft verdrängt.
Jetzt erstmal glaube ich, dass das Schwierigste für mich erledigt ist, aber ich wiege mich bestimmt in falscher Sicherheit, denn die Antwort meines Trainers und der Trainingsplan steht noch aus und so wie ich ihn kenne werden noch viele unangenehme Fragen auf mich zu kommen. So soll es sein und ich freue mich darauf, denn schließlich möchte ich noch wachsen und neue Erfahrung machen.
Ich halte dich auf dem Laufenden